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The Road Not Taken

Ein Ausflug in die Tonwelt der USA 

Über den großen Teich gehen wir mit Poetry-Slam-Star Fee Brembeck: Neben dem Frostiana-Zyklus über das Verhältnis zwischen Mensch, Natur und Technik von US-Komponist Randall Thompson erklingen Lieder von Bernstein, Ives, Argento. Um Aufbruch geht es in Vier Zigeunerlieder von Johannes Brahms. Fee Brembeck reflektiert in ihren Texten gewohnt tiefschürfend zu Sinnfragen des menschlichen Lebens. Es geht um Glück, ums Kämpfen und darum, was eigentlich Mittelmaß ist. Und Fees Stimme wird nicht nur rezitieren, sondern auch singen!

Randall Thompson: Frostiana
Samuel Barber: Reincarnations
Philip Glass: Metamorphosis


Lang lebe Josquin!

Eine musikalische Trauerfeier für den flämischen Meister

Trauermusik muss festlich sein! Das majestätische Requiem von Jean Richafort für seinen Meister Josquin Desprez bringt Vokalpolyphonie auf eine besonders prunkvolle Weise zum Klingen. Aufgelockert wird die Totenmesse durch Triosonaten von Georg Philipp Telemann. Am Anfang und am Ende steht Bachs große Trauerkantate Actus Tragicus. Für dieses Programm arbeiten die Münchner Spitzenensembles vodeon und Concerto München unter Johannes Berger zusammen.

Jean Richafort: Requiem
Johannes X. Schachtner: Totengebet
Johann Sebastian Bach: Gottes Zeit ist die allerbeste Zeit, BWV 106


Fernweh

Nostalgie, Landschaft und Wanderlust

Pack die Koffer, es geht auf Reisen! Ralph Vaughan Williams’ ikonische Songs of Travel bilden den Rahmen für ein kaum bekanntes Meisterwerk desselben Komponisten. Die Reise geht nicht nur durch die Landschaft, sondern auch in die Seele, wenn das lyrische Ich den Freitod eines Dichterfreundes verarbeitet. Der britisch-deutsche Schauspieler Daniel Holzberg, bekannt aus Das Damengambit, Guglhupfgeschwader und Tatort, schlüpft in die Rolle des Wanderers und nimmt uns mit auf diese emotionale Reise.


Ralph Vaughan Williams: Songs of Travel
Gerald Finzi: Earth and Air and Rain
R. Vaughan Williams: An Oxford Elegy


Pur ti miro

Eine unterhaltsame Serenade aus dem Frühbarock

Grandi emozioni mit Claudio Monteverdi! Seine sehnsuchtsvollen Continuo-Arien und Madrigale um 1600 eskalieren in ihrer Form und münden in die damals brandneue Gattung Oper. Zur gleichen Zeit zaubert der Engländer John Dowland auf der Insel mit typisch britischem Feinsinn nachdenkliche Consortsongs für Saiteninstrumente und Gesang. Für reichlich Abwechslung ist gesorgt, dank unserer Polyinstrumentalisten an Gambe, Blockflöte, Gesang und Perkussion. Mal gibt's Arien, dann Duette und Consortsongs, und zwischendurch immer wieder virtuose Instrumentalstücke. Unser Geheimtipp: Johann Kapsperger. Bekannt als Komponist für Lautenmusik zeigt er, dass er auch ein Meister der Vokalmusik ist.

Duette, Arien und Lautenlieder von Claudio Monteverdi, Johann Kapsperger und John Dowland


Zuversicht

Eine barocke Abendmusik

Jesu, meine Freude: Diese geniale Motette von Johann Sebastian Bach ist ein echtes Highlight. In intimer Besetzung aus Continuo, Theorbe, Barockgitarre, Cello, Truhenorgel und Stimmen taucht vodeon tief in die Welt der geistlichen Musik ein und bringt ruhige Abendklänge und innere Einkehr auf die Bühne. In der Spätromantik haben Komponisten wie Johannes Brahms, Heinrich Kaminski und Max Bruch die geistliche Motette neu entdeckt und ihre eigene, gefühlvolle Note hineingebracht.

Max Bruch: Gebet
Johannes Brahms: Dem dunkeln Schoß der heil’gen Erde
Johann Sebastian Bach: Jesu, meine Freude


Der Mensch vor der Frage nach dem Sinn

Ein philosophischer und gesellschaftlicher Exkurs

Fin de siècle: Die Romantik verblüht, die Moderne bricht an. Lina Witte und Daniel Holzberg erwecken das Wien vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs zum Leben, wenn sie Texte von Freud, Wagner und Alma Mahler lesen. Dazwischen spielen Liedduos Werke von Gustav und Alma Mahler sowie dem finnischen Schubert, Yrjö Kilpinen. Komponist Nummer Vier Hermann Levi, von Wagner geschätzt, zeigt mit seinem Liederzyklus, dass er Brahms und Schumann in nichts nachsteht - eine Entdeckung. Ein tiefgründiger Abend mit Philosophie, Literatur und Musik!

Yrjö Kilpinen: Morgenstern-Lieder
Alma Mahler: Briefe an Gustav Mahler
Gustav Mahler: Kindertotenlieder


…ich bin kein dichter

Neutextierte Vokalwerke von W. A. Mozart mit Tanzmalerei

1777 schreibt Mozart seinem Vater, dass er kein Dichter, Maler oder Tänzer sei, sondern ein Musikus, der seine Gefühle durch Töne ausdrückt. Wir nehmen Wolfer beim Wort! Und präsentieren seine geistliche Musik in schlichter, liedhafter Form. Doch wir gehen einen Schritt weiter: Die ursprünglich religiösen Texte werden weltlich-philosophisch umgeschrieben, um neue Gedanken und Eindrücke zu schaffen. Zwei Tanzmaler*innen erschaffen neben der strengen Klassikwelt eine abstrakte Kunstwelt, die mit Mozarts Werken visuell in Beziehung tritt. Zu Beginn stehen die fünf Musiker*innen auf der Klassikseite… doch am Ende sind wir alle an einem farbenfrohen, bewegten Ort in der Kunstwelt angekommen, inspiriert von Mozart, dem Musikus, Dichter, Maler und Tänzer.

Wolfgang Amadeus Mozart: Auszüge aus Requiem, Missa in c-Moll, Exsultate Jubilate


Das Orchester der Klaviere

Als wären zwei Klaviere nicht genug!

Mit bombastischer Besetzung für vier Flügel, sechs Perkussionist*innen, Chor und vier Solostimmen bietet vodeon dem Publikum ein einmaliges Spektakel. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts, wo Spätromantik und der kühne Ausbruch aus der Tonalität in beispielloser Gleichzeitigkeit nebeneinander hergehen, wird harmonisch wie in den Klangfarben experimentiert. So auch beim Klavier, dessen Klang in einen perkussiven Wettstreit mit dem anderen Protagonisten, dem Schlagwerk, tritt. Lili Boulangers tiefgründiger Impressionismus muss den Vergleich mit den Meistern Stravinsky und Bartók nicht scheuen.

Igor Stravinsky: “Les noces” für 4 Klaviere, Schlagwerk, Chor und Soli
Bela Bartok: Sonata für 2 Klaviere und Schlagwerk
Lili Boulanger: Du fond de l’abîme (Psaume 130)