„Ich überlasse den Künstlern die Interpretation“

Komponist Alwin Schronen

Komponist Alwin Schronen

„I Am Grateful to My Lord“ ist ein Stück, das uns von der ersten Probe sofort berührt hat – wie kam es zu der Komposition und warum dieser Text?

Ich habe meine Frau gebeten, doch mal ein paar Textstellen aus der Bibel zu suchen, die ich gut vertonen könnte. Besonders populär von diesen Kompositionen wurde vor allem das „God Has Commanded All His Angels“.  Das „I Am Grateful“ habe ich für einen Kompositionswettbewerb in Japan geschrieben. Leider wurde es nicht mit einem Preis ausgezeichnet, denn einerseits gab es viele Einsendungen und zum anderen war der Wettbewerb mehr für Neue Musik im engeren Sinne ausgerichtet. „I Am Grateful“ steht stilistisch gesehen eher in der neoromantischen Tradition.

 

Sie haben das Stück ja bereits 2014 geschrieben. vodeon ist natürlich begeistert darüber, dass wir es uraufführen dürfen, aber wieso ist dies nicht schon früher geschehen?

Nach dem Wettbewerb habe ich das Stück zwar nicht vergessen, aber ein wenig aus den Augen verloren. Der ehemalige Chanticleer-Tenor ChoralTracks - Matthew Curtis hat es damals für mich eingesungen und irgendwie ist mir Anfang 2016 diese Aufnahme wieder in die Hände gefallen. Ich habe dann zufällig Matthias Becker vom Verlag Edition Ferrimontana getroffen und ihm die Noten samt der Aufnahme von Matt geschickt. Der fand das spontan sehr gut.

 

Sie hatten ja wahrscheinlich eher einen größeren Chor für die Aufführung im Ohr. Jetzt machen wir es mit acht Solisten...

Als ich Ende 2015 zum ersten Mal eine Aufnahme von vodeon gehört habe und wir über eine mögliche Zusammenarbeit sprachen, fiel mir ganz spontan „I Am Grateful“ ein. Dass ihr es zu acht machen könnt, hängt natürlich auch mit eurer Qualität zusammen...

 

... wir haben für uns Tempo und Phrasierungen angepasst...

... und ich bleibe gerne im Hintergrund und überlasse den Künstlern die Interpretation. Für mich kommt es nicht infrage, rechthaberisch einzugreifen, wenn ein Stück von mir einstudiert wird und ich auch im Raum sitze. Ich freue mich lieber darüber, dass meine Musik zur Aufführung kommt und bin immer gespannt, was die Musiker daraus machen.

 

Apropos Kommen: Dürfen wir Sie am Sonntag bei uns im Konzert begrüßen? [Anm.: Das Konzert findet 19.30 Uhr in der evangelisch-lutherischen Gnadenkirche in Fürstenfeldbruck statt.]

Meine Frau und ich würden eigentlich gerne kommen, aber erstens ist die Anreise aus dem Saarland ein bisschen weit und außerdem müssen unsere Kinder am Montag in die Schule... Lassen Sie sich überraschen!